Das durch die vier Hauptzuläufe ankommende Abwasser wird zunächst im Zulaufgerinne gesammelt und gelangt über das Rechenhaus und den Sandfang zum Vorklärbecken.

In der Rechenanlage wird das anfallende Rechengut entnommen, in einer Rechengutwaschpresse entwässert und schließlich auf einer Deponie entsorgt.

Im Sandfang wird der Sand, der durch die Straßenentwässerung in die Kanäle gelangt, mit einer Sandpumpe zur Sandwaschanlage befördert. Dort wird er von Grobstoffen gereinigt und kann schließlich wieder zum Güterwegbau oder als Streusplitt verwendet werden.

Das von Rechengut und Sand gereinigte Abwasser wird in die Vorklärbecken eingeleitet. Diese Absetzanlage besteht aus zwei Längsbecken, den beiden Einlaufkammern, den Schlammschächten und den Ablaufrinnen. Die Fließgeschwindigkeit im Längsbecken ist so gewählt, dass die Schlammstoffe zu Boden sinken, bzw. ölige und fettige Bestandteile aufschwimmen können. Am Ende der Absetzbecken strömt das Abwasser unter einer Tauchwand durch, fällt über die Ablaufschwelle und wird mechanisch gereinigt in das Zulaufpumpwerk geleitet.

Zur Entfernung der öligen und fettigen Bestandteile an der Oberfläche sowie des am Boden abgesetzten Schlammes ist ein automatisch gesteuerter Kettenräumer installiert. Von diesem werden sowohl die Schwimmstoffe als auch der frische Schlamm zur Einlaufseite des Absetzbeckens und von dort in die Schlammkammer befördert.

Diese besteht aus dem Selektor und zwei Belebungsbecken. Das im Vorklärbecken mechanisch gereinigte Abwasser wird von den Zulaufpumpen zum Selektor befördert und dort auf die beiden Belebungsbecken verteilt. Hier erfolgt schließlich die biologische Reinigung.

Im sogenannten „Belebtschlamm“ – so nennt man die im Schlamm angesiedelten Bakterien und Kleinstlebewesen – werden die organischen Substanzen des Abwassers abgebaut. Dazu benötigen die Bakterien reichlich Sauerstoff, der von einem leistungsstarken Gebläse in die Belebungsbecken eingebracht wird. Am Boden der Belebungsbecken sind die „Tellerbelüfter” montiert. Sie sind über ein Rohrleitungssystem verbunden und sorgen für eine gleichmäßige Sauerstoffzufuhr im Belebtschlamm.

Nachklärbecken basieren auf Separation. Das Abwasser gelangt aus dem Belebungsbecken in das Nachklärbecken. Der im Wasser enthaltene Schlamm setzt sich ab und wird im unteren Bereich gesammelt und eingedickt.

Das Nachklärbecken lässt sich in vier Zonen einteilen: die Klarwasserzone, die Trennzone, die Speicherzone und die Eindick- bzw. Räumzone.

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Diese besteht aus dem Faulbehälter, den Umwälzpumpen, dem Wärmetauscher und dem Nacheindicker. Das aus der Schlammkammer geförderte Schlamm-Wasser-Gemisch wird im Wärmetauscher auf Temperatur gebracht und in den Faulbehälter geleitet. Hier wird der Faulschlamm bei einer Temperatur von ca. 38° C mithilfe von Methanbakterien zu Faulgas weiterbehandelt.

Der im Faulprozess entstehende Faulschlamm wird in den Nacheindicker geleitet, wo eine Trennung der Feststoffe vom Wasser erfolgt. Nach dem Aufenthalt im Nacheindicker wird der ausgefaulte Schlamm in der Schlammzentrifuge entwässert und kann nun für Herstellung von Kompost oder zur Rekultivierung von unbebauten Flächen verwendet werden.

Das bei der Schlammfaulung entstehende Faulgas besteht zu 60–70% aus Methangas. Das anfallende Faulgas wird nach der Reinigung und Entwässerung im Kiestopf gesammelt und in den Gasspeicher weitergeleitet. Dieser besteht aus zwei gewebeverstärkten Membranen, die auf einer Stahlbetonplatte befestigt sind.

Das Biogas wird im Blockheizkraftwerk (BHKW) zur Erzeugung von elektrischer und thermischer Energie genutzt. Dazu steht ein Gasmotor für die Erzeugung von 57 kW elektrischer Energie sowie eine Heizkesselanlage zur Wärmeerzeugung zur Verfügung. Pro Tag wird bis zu 1.400 kWh elektrische Energie erzeugt, das ist mehr als die Hälfte des Strombedarfs auf der Kläranlage.

Die im Jahr 2016 errichtete Photovoltaik-Anlage hat eine Ausbaugröße von 150 kWp. Damit kann der jährliche Strombedarf der Kläranlage zu ca. 17–20% gedeckt werden. In Verbindung mit dem Blockheizkraftwerk erreicht die Abwasserreinigungsanlage eine Energieautarkie von 75%.

Die bei der Kanalreinigung anfallenden Sand- und Kiesbestandteile werden gesammelt und zur Kanalräumgutübernahmestation gebracht. Nach der Entfernung der Grobstoffe wird das übrige Material in der Sandwaschanlage gewaschen. Der gereinigte Sand kann schließlich für den Güterwegbau oder als Streusplitt wiederverwendet werden.

Zur Vermeidung von unzulässigen Einleitungen von Schlämmen und Fäkalien in die Gewässer ist die Übernahme von Senkgrubeninhalten auf der Kläranlage möglich. Die Abfallstoffe werden von dazu befugten Kanalunternehmen gesammelt und bei der Fäkalienübergabe in die Kläranlage eingeleitet. Nach der Entfernung der Grobstoffe in der Fäkalienübernahmestation gelangt das Abwasser in den Zulauf der Kläranlage.

Industrieschlämme, Jauche, Gülle, Siloabwässer, Pflanzenschutzmittel sowie Rückstände der Weinerzeugung werden nicht übernommen.

Eine regelmäßige Überwachung des Betriebes ist Voraussetzung für das ordnungsgemäße Funktionieren der Anlage.  Der Zulauf der Kläranlage wird rund um die Uhr (PH-Wert, Leitfähigkeit und Temperatur) überwacht. Die Ergebnisse der Messungen und Untersuchungen werden täglich, auch an Sonn- und Feiertagen, im Betriebsbericht festgehalten und protokolliert.

Neben der Eigenüberwachung werden gemäß dem Wasserrechtsbescheid einmal jährlich die Funktion der Kläranlage sowie die Auswirkung der Abwassereinleitung in den Vorfluter (Schwarza) durch unbefangene und geeignete Fachleute in physikalischer, chemischer und biologischer Hinsicht untersucht. Weiters wird regelmäßig die Klärschlammbeschaffenheit geprüft, wobei unter anderem die Schwermetallkonzentrationen im Klärschlamm untersucht werden muss.